Elisabeth Allmers, langjährige Verlegerin und Geschäftsführerin der Brune-Mettcker Druck- und Verlags GmbH, ist am 14. November 2024 im Alter von 94 Jahren gestorben.
Am 14. März 1930 als Arzttochter in Hage geboren gelang der Familie 1944 die Flucht aus Fürstenwalde zurück nach Hage. Nach dem Abitur in Norden studierte sie in Kiel Anglistik, Germanistik, Kunstgeschichte, Theater- und Zeitungswissenschaften. In Frankfurt arbeitete sie bei der Fluggesellschaft Pan American World Airways und heiratete ihren ersten Mann Hans-Ulrich Sabin. Die gemeinsame Tochter Doortje kam 1960 zur Welt. Mit ihr kehrte sie 1966 nach der Trennung von ihrem Mann nach Wittmund zurück. Anschließend war sie bei Krupp Kranbau als Dolmetscherin und Assistentin der Geschäftsleitung.
Über ihre Leidenschaft, das Reiten, lernte sie Hajo Allmers (1938-2014), ihren zweiten Mann, kennen. Er war 1968 in fünfter Generation Inhaber des Verlages C.L. Mettcker und Söhne geworden und als Zeitungsverleger sowie Unternehmer eines Landwirtschafts- und Forstbetriebs in Moorhausen in der Region tief verwurzelt. 1972 wurde der gemeinsame Sohn Robert geboren.
Die Pferdewirtschaftsmeisterin und Pferdezüchterin nahm auch im Verlag mehr und mehr die Zügel in die Hand. 1984 begann in dem Familienbetrieb Mettcker die Ära der Geschäftsführerin Elisabeth Allmers, zunächst noch gemeinsam mit Dr. Fritz Blume jun., ab 1990 dann zusammen mit ihrem Mann Hajo Allmers. Der Verlag mit den beiden Tageszeitungen „Anzeiger für Harlingerland“ und „Jeversches Wochenblatt“ wurde ihr Lebenswerk.
In einer Zeit, in der die großen Umbrüche in der Medienbranche bereits um sich griffen, waren es ihre weitsichtigen Entscheidungen, die – gepaart mit familiärem Traditionsbewusstsein – den Verlag in die Zukunft führten. Unter ihrer Ägide fusionierte 1999 die C.L. Mettcker & Söhne Vertriebs- und Verlagsgesellschaft mit der Brune Druck- und Verlagsgesellschaft („Wilhelmshavener Zeitung“) zur Brune-Mettcker-Druck und Verlags GmbH, dem heutigen Medienhaus BruneMettcker.
Hervorzuheben ist auch ihr Engagement in der Region. So gehörte sie 1989 zu den Gründungsmitgliedern des Wirtschaftsförderkreises Harlingerland. 1995 gründete sie den Freundeskreis Schlossmuseum Jever mit. Sie war Mitglied in mehreren Verlegerverbänden auf Bundes- und Landesebene. Ihr Netzwerk war groß, ihr Wort hatte Gewicht, ihr Auftreten Format.
Die Pressevielfalt in der Region lag ihr als Verlegerin genauso am Herzen wie der Lokaljournalismus selbst. Am 1. November 1988 stellte das „Jeversche Wochenblatt“ als eine der ersten Zeitungen in Deutschland auf eine Titelseite mit lokalen Themen um.
Elisabeth Allmers hinterlässt Tochter Doortje Sabin sowie Sohn Robert Allmers mit seiner Frau Wiebke, außerdem vier Enkelkinder.
Der Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverlage und Digitalpublisher kondoliert den Angehörigen aufrichtig.