Madsack Awards verliehen – Redakteurin der „Böhme-Zeitung“/Soltau unter den Preisträgern

Zum zweiten Mal sind am Dienstag in Hannover die Madsack Awards verliehen worden. Die 2021 von Verlagserbin Sylvia Madsack gegründete Madsack Stiftung zeichnet damit herausragende journalistische Leistungen aus, die faktenorientierte Recherchen und gesellschaftlich relevante Themen behandeln. Der Preis ist mit je 5.000 Euro dotiert und soll durch die Unterstützung von Journalisten den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie fördern. Rund 100 Gäste hatten sich im Pressehaus der MADSACK Mediengruppe versammelt, um exzellente Leistungen zu würdigen. „Wenn wir hier heute zusammenkommen, ist das für mich auch ein Blick in die Zukunft des Zeitungsmachens“, sagte Sylvia Madsack.

Julia Weigelt, Redakteurin der „Böhme-Zeitung“/Soltau, erhielt den Preis für ihre investigativen Recherchen zum „Dethlinger Teich“, wo jahrzehntelang gefährliche Chemiewaffen entsorgt wurden. Ihre Berichterstattung führte zur Sanierung des verseuchten Geländes. Laut Laudator Georg Mascolo hat Weigelt damit einen wichtigen Beitrag zur Lösung eines der gefährlichsten Altlastenprojekte geleistet.

Sebastian Böhm und Christian Gold, Redakteure bei „Der neue Tag“/Weiden, wurden für ihre umfassende, crossmediale Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Familie Kupfer ausgezeichnet, die im Zusammenhang mit der Verlegung von Stolpersteinen in Weiden erforscht wurde. Ihre Arbeit zeigt, wie tiefgründiger lokaler Journalismus zur Aufarbeitung von Geschichte und Erinnerungsarbeit beitragen kann.

Philipp Hübl gewann den Preis in der Kategorie Sachbuch für „Moralspektakel“, in dem er die Instrumentalisierung von Moral in gesellschaftlichen Debatten analysiert. In dem ausgezeichneten Werk beleuchtet der Berliner Philosoph Aufbau und Ablauf gesellschaftlicher Debatten, die er in der scheinbar moralisch abgesicherten Rechthaberei und Ausgrenzung beschädigt sieht. Er kritisiert, wie moralische Rechthaberei oft zur Selbstdarstellung genutzt wird, und plädiert für eine sachliche Diskussion schwieriger Themen.

Quelle: Pressemitteilung Madsack Stiftung, „Hannoversche Allgemeine Zeitung“