Kai Röhrbein, Geschäftsführer der „Walsroder Zeitung“ und Vorsitzender des Verbandes Deutscher Lokalzeitungen, wurde auf der Mitgliederversammlung am 1. Juni 2022 in seinem Amt bestätigt. Ebenfalls wiedergewählt wurde als zweite Vorsitzende Inken Boyens, Verlegerin der „Dithmarscher Landeszeitung“. Kai Röhrbein ging in seiner Rede auf dem Kongress auf die Lage der Lokalzeitungen in den USA ein und sprach von einer „Nachrichtenwüste“, weil in der Vergangenheit viele Titel eingestellt worden seien. Er betonte, Nachrichtenwüsten dürfe und wolle man hierzulande nicht zulassen. Eine lokal wirksame Zustellförderung sei das richtige Instrument, um Verlage auf dem Weg der digitalen Transformation so schnell wie unkompliziert zu helfen.
Umbenennung in Verband Deutscher Lokalmedien
Die Mitglieder beschlossen zudem, sich in Verband Deutscher Lokalmedien umzubenennen. Die Abkürzung VDL bleibt erhalten. Damit biete der Verband künftig weiteren lokalen und regionalen Medien die Mitgliedschaft an. Bedingung sei laut Satzungsänderung durch die Mitgliederversammlung, dass diese Medien entgeltlich vertrieben werden.
Bundeskanzler Olaf Scholz: Bundeswirtschaftsministerium prüft geeignete Fördermöglichkeiten
„Wir wollen, dass die flächendeckende Versorgung mit regelmäßig erscheinender Presse gewährleistet bleibt, darauf hat sich die Bundesregierung verständigt“, so Bundeskanzler Olaf Scholz auf dem Kongress des VDL. Das Bundeswirtschaftsministerium prüfe derzeit, welche Fördermöglichkeiten dazu geeignet seien. In einem Podiumsgespräch mit der Verlegerin der „Dithmarscher Landeszeitung“, Inken Boyens, und dem Geschäftsführer der „Schwäbischen Zeitung“, Lutz Schumacher, ging Bundeskanzler Scholz auf die Verteilung der periodisch erscheinenden Zeitungen ein. Man sei gewillt und bereit, zu helfen. Förderanläufe aus der letzten Legislaturperiode seien „in Wahrheit gescheitert, weil zu viel da rein sollte“. Hinsichtlich einer möglichen Förderung zum Erhalt der flächendeckenden Zustellung müsse man die förderungsfähigen Produkte sauber definieren und eingrenzen, um ein belastbares Fördermodell auf die Beine zu stellen. „Wir reden hier über Abonnement-Zeitungen und ihre Verteilung“, so Kanzler Scholz. Auf die Frage von Frau Boyens, wann die Verleger damit rechnen könnten, antwortete der Kanzler, „so schnell wie möglich.“
Quelle: dpa